Mittwoch, 08.03.2017, 10:23

Theaterbesuch

„Ewig Jung“

Forever Young? – Leider nein! Der Jungbrunnen ist immer noch nicht gefunden. Aber, die Wissenschaftler schätzen, dass die Lebenserwartung ab 2030 auf mehr als 90 Jahre ansteigt. Und klar, die Demographen rechnen es vor, der Anteil von älteren Menschen im Krankenhaus nimmt dadurch weiter zu. „Blacky“ Fuchsberger hat es auf den Punkt gebracht: „Alt werden ist nichts für Feiglinge“. Dabei stehen nicht nur die körperlichen Veränderungen im Vordergrund. Psychische, kognitive und alltagspraktische Aspekte spielen ebenso eine Rolle wie die Veränderungen im sozialen Umfeld. Folgen sind Feminisierung, Individualisierung, Singularisierung – um nur einige Schlagwörter zu nennen. Im krassen Gegensatz dazu ist das Altersbild, welches unsere Gesellschaft, am augenfälligsten die Werbende, entwirft. Hier ist der fitte „Silver Ager “ auf der Überholspur angesagt. Dabei ist die Heterogenität im Alter weit größer.

Theaterbesuch in Hof

All das sind gute Gründe, sich mit den Veränderungen die das Alter mit sich bringt in der Ausbildung zur/zum Gesundheits- und Krankenpfleger/in gründlich auseinander zu setzen. Mit dem Ziel, ein besseres Verständnis für Mensch im hohen Lebensalter zu entwickeln, den Blick zu schärfen für eine „andere“ Generation.

Oder ist es nicht doch so, dass man so alt ist, wie man sich fühlt? Dieser Meinung ist Kristoffer Keudel, Regisseur des Liederabends „Ewig Jung“ von Erik Gedeon am Theater Hof. In seiner Inszenierung zeigt er mit sechs jungen Schauspielern, die von den Maskenbildnern um Jahrzehnte gealtert wurden, wie das so ist mit dem Alt werden. Die greisen Protagonisten singen und spielen zu Rock- und Pop-Evergreens, was das Altenheim nur hergibt.

So brilliert zum Beispiel die etwa 80 Jahre alte Frau Schmitz-Bänsch, als durch eine Ungeschicklichkeit ihre Beinprothese verloren geht, mit dem Song: „I´m a Barbie girl in a Barbie world.“Da ist man als Zuschauer schon hin und hergerissen, schwankt zwischen „Schenkelklopfen“ und dramatischer Rührung. Findet sich irgendwo zwischen abgründiger Komik und melancholischer Traurigkeit wieder.

Nicht anders erging es den Schüler/innen der Klasse 16/19 unserer Berufsfachschule. Sie sahen sich das Stück in Verbindung zum Unterrichtsinhalt: Zu Menschen unter Berücksichtigung des Lebensalters eine berufliche Beziehung entwickeln, an. Eine tolle Ergänzung zum Unterricht, das Stück gibt einen skurrilen Einblick in das Feeling der Generation „68“. Ergänzt wurde der Theaterbesuch durch eine Führung hinter die Kulissen des Hauses. Sowie durch ein Einführungsgespräch über das Theaterstück mit dem Regisseur.

Bildquelle: H. Dietz Fotografie

 

 

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