Dienstag, 07.05.2019, 07:38

Lernbereich Sterben und Tod, Teil 1

In der Gesundheits- und Krankenpflege gibt es nur wenige Lebensbereiche und Lebensabschnitte, die keinen Einfluss auf die pflegerische Versorgung von Menschen und teilweise auch deren Angehörigen nehmen. Ein nicht geringer und vor allem nicht zu unterschätzender Bereich ist dabei sicher die Pflege und Versorgung von sterbenden Menschen. Unsere Berufsfachschule bietet, weit über die Anforderungen des Lehrplans, eine breit aufgestellte Auseinandersetzung mit dem Thema Sterben und Tod den Gesundheits- und Krankenpflegeschülern. Neben der Theorie im Unterricht haben alle Auszubildenden auch einen Einsatz auf der Palliativstation des Klinikums Kulmbach. Die Palliativmedizin und -pflege widmet sich vor allem der Verbesserung der Lebensqualität von unheilbarkranken Menschen. Die Behandlung von körperlichen und seelischen Schmerzen steht hier im Vordergrund. Dabei gilt es, dem Menschen mit Fürsorge zu begegnen, ihm nicht Entscheidungen abzunehmen, sondern ihm helfen, die für ihn in seiner aktuellen Lebenssituation angemessen zu beschließen. Die Verbesserung der Lebensqualität ist hier die Maxime.

Der Einsatz auf der Palliativstation wird daher von vielen Gesundheits- und Krankenpflegeschülern zwar als anstrengend vor allem aber als Bereicherung empfunden. Die Lernziele richten sich dabei nach dem Pflegeverständnis, das wie folgt formuliert ist: „Wir nehmen die körperlichen, seelischen, spirituellen und kulturellen Möglichkeiten und Grenzen unserer Patienten wahr und gehen individuell auf ihre Wünsche und Bedürfnisse ein. Angehörige und Freunde beziehen wir in die Pflege ein, soweit es erwünscht und möglich ist. Dabei beachten wir deren emotionales Befinden und unterstützen sie in ihrer Auseinandersetzung mit der Lebenssituation und ihren Angehörigen, auch beim Abschied nehmen. Wir achten auf die Würde eines jeden Menschen und seine Einzigartigkeit und respektieren seine Selbstbestimmung. Ein „Stiller Raum” für Ruhe und Meditation steht ebenso zur Verfügung wie ein großer Gemeinschaftsraum mit gemütlicher Atmosphäre.“

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