Freitag, 05.05.2017, 11:14

Exkursion Hospiz

Albert-Schweitzer-Hospiz

Sterbende Menschen, die ins Albert-Schweitzer-Hospiz kommen werden als Gast bezeichnet und wahrgenommen. Schaut man sich um und unterhält sich mit den Pflegekräften und der Leitung des Hospiz, Frau Spitzl, wird einem schnell klar, dass man hier seine Gastgeberrolle ernst nimmt. Der Begriff Hospiz kommt ursprünglich aus dem Lateinischen und bedeutet „Herberge“. Wenn man einen Menschen bei sich beherbergt ist man bestrebt, Alles zu tun, dass sich der Gast wohlfühlt. Als guter Gastgeber achtet man darauf, dass es ihm an nichts fehlt. Man ver- und umsorgt ihn und richtet sich nach seinen Wünschen. Und genau das ist augenscheinlich die Wertehaltung im Albert Schweitzer Hospiz in Bayreuth.

Klasse 14/17

Im dritten Ausbildungsjahr zum Gesundheits- und Krankenpfleger steht die Auseinandersetzung „Menschen in der letzten Lebensphase begleiten“ im Lehrplan. Im Unterricht an unserer Berufsfachschule wird das Thema sehr ausführlich besprochen. Neben den persönlichen Einstellungen zum Tod werden kulturreligiöse Aspekte genauso reflektiert, wie die pflegerische Versorgung sterbender und verstorbener Menschen. Zum Unterrichtskanon gehören auch, die Gesichtspunkte Wünsche und Bedürfnisse der Sterbenden in den Mittelpunkt der Arbeit zu stellen. Hieraus entstand der Gedanke, nicht nur unsere Palliativstation am Klinikum Kulmbach zu besuchen, auf der alle Schüler und Schülerinnen einen Praxiseinsatz durchlaufen, sondern auch einen Blick in die Arbeit eines Hospizes zu werfen.

Exkursion

Unsere Examensklasse wurde sehr freundlich empfangen in einem Haus, das für Sterbende gebaut wurde, in dem aber auch Angehörige und Nahestehende betreut werden. Das Haus wirkt hell, ernst, aber nicht traurig. Bei uns wird nicht nur geweint, sondern sehr viel gelacht, berichtet die Leiterin. Im Leitgedanken des Hospizes steht: „Wir werden alles tun, damit Du nicht nur in Frieden sterben, sondern auch bis zuletzt leben kannst.“ Bei unserem Besuch wird aus den Informationen, die wir von der Hospizleiterin bekommen, deutlich, was damit gemeint ist. Es wird besprochen, wie Wünsche und Bedürfnisse der Gäste erfüllt werden, was medizinisch und pflegerisch getan und vor allem gelassen wird. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Pflegeaspekten Körperschmerz, Trauerschmerz, Angst, Atemnot und Übelkeit. Ein Rundgang durch die Einrichtung schließt unseren Besuch ab.

Herzlichen Dank an die Hospizleiterin Frau Spitzl und ihr Team – und Respekt vor ihrer Arbeit.

 

 

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